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AutorenbildSven Becker

Osmoseschaden am GFK-Boot: Erkennung, Sanierung, Prävention


Ein Osmoseschaden an der Yacht oder dem Boot ist ärgerlich, aber machbar. Bei YachtPolish helfen wir Ihnen gern damit.

Ein Osmoseschaden am GFK-Boot kann eine absolut unangenehme Angelegenheit sein. Denn es ist ein schleichender Prozess, der die Struktur des Rumpfes nach und nach zersetzt, wenn er nicht rechtzeitig erkannt und behandelt wird. Deshalb wollen wir in unserem heutigen YachtPolish-Blogbeitrag die Entstehung, Diagnose, Sanierung und Vorbeugung von Osmoseschäden besprechen, damit Sie als Bootsbesitzer bestmöglich vorbereitet sind.


Osmoseschaden am Boot – die Entstehung

Beginnen wir mit dem Ursprung von Osmose an GFK-Booten. GFK-Rümpfe zum Teil aus Polyesterharz, das durch Glasfasern zu einem festen Laminat verbunden wird. Dieses Laminat wird anschließend mit einer Gelcoatschicht überzogen, um eine glatte Oberfläche zu erzielen und das Laminat vor Feuchtigkeit zu schützen.

Allerdings ist kein Material vollständig und nachhaltig vor Wasser geschützt. Denn über die Zeit dringt immer nach und nach Feuchtigkeit durch den Gelcoat in das Laminat ein. In den meisten Fällen ist das erst einmal kein Problem, weil Harz und Glasfasern nicht besonders empfindlich auf Wasser reagieren. Problematisch wird es, wenn während der Herstellung Lufteinschlüsse im Laminat zurückbleiben. Denn dann können sich diese zu Hohlräumen ausweiten, in denen sich Feuchtigkeit sammelt.


Und in genau diesen Hohlräumen beginnt dann eine chemische Reaktion. Das eindringende Wasser zersetzt das Harz, wodurch dann eine Säure entsteht. Und diese Säure zieht weiteres Wasser an. Dadurch steigt dann der Druck in den Hohlräumen immer mehr an. Irgendwann wird der Gelcoat dadurch nach außen gedrückt, wodurch die charakteristischen Osmoseblasen entstehen.


Die Säure bleibt natürlich nicht untätig, denn sie zersetzt das Laminat immer mehr. Die Struktur des Rumpfes wird dadurch sehr stark beeinträchtigt.


Begünstigende Faktoren für Osmose

Bestimmte Umstände können die Entstehung von Osmose begünstigen und sogar beschleunigen:


  • Verwendung minderwertiger Harze und Glasfasern

  • Unzureichende Verarbeitung mit Lufteinschlüssen

  • Lange, ununterbrochene Wasserliegezeiten ohne Trocknungsphasen

  • Höhere Wassertemperaturen (z.B. in tropischen Gewässern)

  • Lagerung in Süßwasser


Moderne Yachten aus Vinylester- oder Epoxidharz sind deutlich resistenter gegen Osmose als Polyesterharze. Trotzdem ist eine regelmäßige Inspektion wichtig, weil Osmose dennoch auftreten kann.


Osmose erkennen: die ersten Warnzeichen

Die schnelle Erkennung von Osmose ist wichtig, um größere Schäden zu vermeiden. Hier sind einige Warnzeichen, auf die Sie achten sollten:


Blasenbildung am Unterwasserschiff

Das auffälligste Anzeichen für Osmose sind Blasen oder Beulen, die sich auf dem Gelcoat bilden.


Säureflüssigkeit in den Blasen

Wenn Sie vorsichtig eine Blase öffnen, kann eine bräunliche, säuerlich riechende Flüssigkeit austreten. Dies ist ein starker Hinweis auf Osmose.


Ablösung von Farbschichten

Manchmal lösen sich Farbschichten vom Untergrund ab, was auch auf Osmose hindeuten kann. Allerdings kann dies auch andere Ursachen haben, wie zum Beispiel unzureichende Vorbereitung vor dem Anstrich.


Um sicherzugehen, ob es sich wirklich um Osmose handelt, sollten Sie einige Blasen vorsichtig öffnen und den darunter liegenden Bereich genau inspizieren.


Osmosesanierung in Eigenregie: möglich, aber aufwändig

Wenn Sie als Eigner oder Eignerin eines GFK-Bootes handwerklich begabt sind, können Sie mit einer guten Anleitung eine Osmosesanierung auch selbst umsetzen. Allerdings geht das immer mit großem Zeit- und Arbeitsaufwand einher. In diesem Blogbeitrag können Sie mehr zum Thema lesen.


Hier kommt eine Übersicht der notwendigen Schritte:


1. Entfernen der Beschichtungen

Zunächst müssen Sie alle Beschichtungen wie beispielsweise Antifouling, Primer und Gelcoat entfernen, damit Sie das betroffene Laminat freilegen können.


2. Austrocknen des Rumpfes

Nach dem Freilegen muss der Rumpf erst einmal in Ruhe austrocknen. Das kann mehrere Monate in Anspruch nehmen, sodass Sie dafür ausreichend Zeit einplanen sollten. Auch kann es sinnvoll sein, die betroffenen Stellen hin und wieder mit Frischwasser zu spülen, damit die Säure entfernt werden kann.


3. Neuaufbau des Laminats

Je nach Schweregrad der Osmose werden entweder Epoxidspachtel zum Glätten oder neue Lagen Glasfasergewebe zum Auflaminieren benötigt. Anschließend folgt das Spachteln sowie Schleifen, um eine ebene Oberfläche am Boot herzustellen.


4. Aufbringen einer Sperrschicht

Als letzte Schutzschicht werden mindestens fünf Lagen Epoxidharz benötigt, um eine wasserdichte Sperrschicht zu erzielen.

Dieser Prozess erfordert nicht nur Geschick, sondern auch die richtige Ausrüstung, einen geeigneten Arbeitsplatz und vor allen Dingen Geduld. Häufig ist es ratsamer, einen Fachbetrieb wie zum Beispiel YachtPolish mit der Sanierung zu beauftragen. Das spart Zeit, Geld und Nerven.


Osmoseprävention: Der beste Schutz vor Schäden

Vorsorgen ist immer am besten. Deshalb ist es wichtig, dass Sie schon beim Neukauf eines GFK-Bootes Vorkehrungen gegen Osmose treffen.


Vor dem ersten Einwassern

Der ideale Zeitpunkt für eine Osmoseprävention ist noch vor dem ersten Zuwasserlassen. In diesem Stadium ist es gut, wenn man eine Sperrschicht aus mehreren Lagen Epoxidgrundierung auf das Unterwasserschiff aufträgt.


Bei Gebrauchtbooten

Wenn Sie ein Gebrauchtboot gekauft haben, dann ist eine gründliche Vorbereitung erforderlich. Die alten Beschichtungen sollten im Idealfall erst entfernt werden, bevor eine neue Sperrschicht aus Epoxid aufgetragen werden kann.

Dieser Prozess kann zwar in Eigenregie durchgeführt werden, erfordert aber dennoch einiges an Erfahrung bei der Beurteilung des Rumpfzustands. Auch hier können wir Ihnen bei YachtPolish zuverlässig und zeitsparend helfen.


Regelmäßige Inspektionen: Der Schlüssel zur Früherkennung

Ob neu oder gebraucht – regelmäßige Inspektionen des Unterwasserschiffs sind absolut unerlässlich, um Osmose schnell zu erkennen. Besonders nach langen Wasserliegezeiten sollte der Rumpf gründlich untersucht werden.

Außerdem empfiehlt es sich, den Rumpf direkt nach dem Auswassern zu begutachten, weil ausgetrocknete Blasen im Winterlager übersehen werden können. Beispielsweise können Sie eine Testfläche untersuchen oder auch UV-Licht-Inspektionen einsetzen, um Osmose zu identifizieren.


Fazit: Inspizieren Sie Ihr Boot möglichst regelmäßig

Osmose kann auf den ersten Blick bedrohlich erscheinen. Wenn Sie ihr aber mit dem richtigen Wissen und geeigneten Maßnahmen begegnen, lässt sie sich durchaus bekämpfen. Regelmäßige Inspektionen, rechtzeitige Sanierung und eine professionelle Prävention sind wichtig, damit Sie noch viele Jahre Freude an Ihrem GFK-Boot haben.

Bei YachtPolish helfen wir Ihnen gern. Sollten Sie irgendwelche Anzeichen von Osmose sehen, ist es wichtig, umgehend zu handeln. Nur so können Sie sicherstellen, dass Ihr Boot oder Ihre Yacht lange sicher und intakt bleibt.

Wir freuen uns auf Ihre Anfrage!


Ihr Team von YachtPolish in Kappeln



 

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